Sendlinger Gschichten: Vom alten Dorf zum neuen Harras

Mächtig überragt das Denkmal des legendären Schmieds von Kochel den alten Ortskern von Untersendling, und seine Geschichte darf nicht vergessen werden. Bis heute haben sich Ansichten der bäuerlichen Siedlung entlang der eiszeitlichen Isarhanglage erhalten und idyllische Ecken gibt es noch einige, obwohl rund um den Sendlinger Kirchplatz längst der Großstadtverkehr fließt. Denn seit fast 150 Jahren dominiert der neue Harras, der seinen Namen von einem beliebten Ausflugslokal hat, dem Café Harras.

Belle Époque und fin de Siècle: Vom Prinzregentenplatz zum Friedensengel

Prächtige Architektur prägt Bogenhausen, Theater und Denkmäler flankieren großbürgerliche Villen, Nobelpreisträger, Künstler und Diplomaten genossen die edle Lage am Isarufer. Franz von Stuck prägte den Geschmack der Zeit wie kein zweiter und wischen Friedensengel und Maximilianeum planten Richard Wagner und König Ludwig II. ein Festspielhaus für "Der Ring des Nibelungen". Der Spaziergang entführt in die Prinzregentenzeit und in das königliche München vor dem Ersten Weltkrieg.

Heilige Huren und Henker: Am Sendlinger Tor

Viele und bewegende Spuren hinterließ Münchens Geschichte rund um das Sendlinger Tor: Vom ersten Rotlichtbezirk bis zur Gründung der Altkatholischen Gemeinde, vom ersten Marionettentheater bis zum ersten Hochhaus, vom ehemaligen Henkerswohnhaus bis zum ehemaligen Pestfriedhof, von der evangelischen Kirche St. Matthäus bis zur katholisch-barocken Pracht der Asamkirche gibt es viel zu entdecken!
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"Hier geht's zu wie am Stachus!": Rund um den Karlsplatz

Heute schwer vorstellbar: Vor gut einhundert Jahren wurde der Stachus zum Anziehungspunkt für das Münchner Bürgertum! Ministerien, Kunsthallen, Bankhäuser, edle Geschäfte, noble Hotels - edler Geschmack und reichlich Geld fanden ihre Adressen. Doch die Führung thematisiert auch die Umbrüche des 20. Jahrhunderts und die aktuellen Entwicklungen.

„München leuchtete!“: Literarischer Spaziergang durch Schwabing

Die Kunststadt München fand im Vorort Schwabing ihr „bayerisches Montmartre“. Hier lebte und arbeitete die künstlerische Avantgarde, entstanden die ersten Kabaretts, wurden Kunst- und Literaturzeitschriften verlegt und Literatur von Weltrang geschaffen. Herausragend ist das literarische Werk Heinrich Manns und Thomas Manns, das größtenteils in Schwabing entstand und immer wieder einen besonderen Bezug zu München hat. Ludwig Thoma war für viele Jahre leitender Redakteur des „Simplicissimus“ und schrieb dafür zahlreiche satirische Gedichte und Geschichten. Tauchen Sie ein in die Welt der Schwabinger Bohème um 1900!

„Gefallsüchtig und anbetungswürdig“: Literarischer Spaziergang durch die Maxvorstadt

Thomas Mann gilt zu Recht als wichtiger Zeuge der bildungs- und schönheitshungrigen Gesellschaft der Prinzregentenzeit. Das reiche Großbürgertum Münchens fand sein gesellschaftliches Zentrum in der Maxvorstadt, wo sich Maler, Dichter und Komponisten ihre Villen bauten. Die Wohnsitze von Paul von Heyse, erster deutschsprachiger Literaturnobelpreisträger, Alfred Pringsheim und Franz von Lenbach am Königsplatz waren ganz besondere Anziehungspunkte. Ein literarischer Spaziergang möchte Sie mit Ludwig Ganghofer, Alfred Andersch, Herbert Rosendorfer, Oskar Maria Graf, Heinrich Mann und Thomas Mann in die spannende Geschichte der Maxvorstadt entführen.

Futuristisches Design: Neuhausener Impressionen

Kein anderer Stadtteil Münchens bietet so unterschiedliche Gesichter: Paläste und Bauernhöfe, Villen und Arbeitersiedlungen, Dorfidyll und Hauptverkehrsstraßen. Neuhausen lag an der Verbindungsstrecke nach Nymphenburg und war somit stets von der Entwicklung der Wittelsbacher Sommerresidenz beeinflusst. Der Spaziergang führt Sie zur alten Winthirkirche, dem ursprünglichen dörflichen Kern Neuhausens, und zu den Gräbern bekannter Münchner, vom „Millionenbauer“ bis zu Sigi Sommer. Einen deutlichen Kontrast zur alten Dorfkirche bietet der futuristische Glasbau der Herz-Jesu-Kirche, dessen Transparenz als Meilenstein der zeitgenössischen Architektur gilt.

Vom sozialen Brennpunkt zum In-Viertel: Giesing Münchner Ostfriedhof und Altgiesing

Gleich drei Beisetzungen am Ostfriedhof fanden 2005 große Beachtung: „Modezar“ Rudolf Moshammer, der Schauspieler Toni Berger und die Volksschauspielerin Erni Singerl wurden zu Grabe getragen. Doch ist der Ostfriedhof schon seit über 100 Jahren Ruhestätte bekannter und weniger bekannter Münchner – höchste Zeit für einen Besuch! Gleichzeitig ist er Zeuge der Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Der anschließende Rundgang führt Sie in den alten Ortskern von Giesing, der lange Jahrhunderte sozialer Brennpunkt Münchens war und erst heute zum In-Viertel avanciert. Die Führung endet am Paulaner-Biergarten am Nockherberg!

Bierseligkeit und Revolutionen: Haidhausen

Der „gache Steig“, der Gasteig, führt hinauf nach Haidhausen, einem heute vor allem bei jungen Münchnern beliebten Stadtteil. Einst armseliges Herbergsviertel, dann Industriestandort und Hochburg der Münchner Brauereien, kennzeichnet Haidhausen die symmetrische Stadtplanung des späten 19. Jahrhunderts. Im Dunst der Bierkeller wurden hitzige Reden geschwungen, von Georg von Vollmar und Rosa Luxemburg, aber auch von Adolf Hitler, dessen Putsch im November 1923 in die Geschichte einging. Der Spaziergang macht Sie mit der aufregenden Geschichte Münchens „rechts der Isar“ vertraut, dem „Franzosenviertel“ Haidhausens und den Herbergen, und bietet zahlreiche literarische Zusammenhänge.

Die Au und die Auer Dult: Der traditionsreiche Markt am Mariahilfplatz

1796 erteilte Kurfürst Karl Theodor der Vorstadt Au das Recht, einen Markt abzuhalten. Bis heute findet drei Mal im Jahr die „Auer Dult“ statt – Münchens traditionsreichster Markt, ein fester Bestandteil im Kalender der Münchner, der bis heute seinen unverwechselbaren Charme und seine Originalität bewahrt. Ihr Rundgang schließt einen Besuch der Mariahilf-Kirche ein, und Sie erfahren von den Paulaner-Mönchen, vom „Stolz von der Au“, von Karl Valentin und der Fischer-Vroni und von den legendären Seifenkistenrennen.

Dorfkirche und Künstlervillen: Entlang der Maximiliansanlagen durch Bogenhausen

Zur Prinzregentenzeit am Ende des 19. Jahrhunderts entstand am rechten Isarufer ein weitflächiges, repräsentatives Villenviertel, das bis heute das Bild von Bogenhausen prägt. Adressen berühmter Künstler wie die Villa Franz von Stucks, Rudolf Diesels oder Adolf von Hildebrands waren Mittelpunkte gesellschaftlichen Lebens, und König Ludwig II. plante in dieser reizvollen Lage ein gigantisches Opernhaus. Ausgangspunkt sind die kleine Kirche St. Georg, ehemals dörflicher Ursprung Bogenhausens, und der zugehörige Künstlerfriedhof. Der Spaziergang führt Sie entlang der Maximiliansanlagen bis zum Bayerischen Landtag.

Idylle am St. Anna-Platz: Im Lehel

Am St. Anna Platz drehte Helmut Dietl seine „Münchner Geschichten“, Lion Feuchtwanger verbrachte hier seine Jugend, Oswald Spengler schrieb den „Untergang des Abendlands“ und Bally Prell fand ihre Lieblings-Kneipe. Doch seit seiner frühen Eingemeindung 1724 hatte das Lehel zahlreiche Veränderungen erfahren. Die Maximilianstraße und die Prinzregentenstraße zerteilten es bereits im 19. Jahrhundert, und nach dem Krieg brachte der Altstadtring einen weiteren Einschnitt. Und doch gibt es noch die lauschigen Plätze, die ruhigen Straßen und Hinterhöfe, die Orte der Dichter und Denker. Entdecken Sie die vielen Gesichter des Lehels zwischen St. Anna Kloster und Isarufer!

Im Westen viel Neues: Theresienhöhe und Verkehrszentrum

An das ehemalige Münchner Messegelände auf der Theresienhöhe, wo Prinzregent Luitpold die Ausstellungen eröffnete, erinnert heute nicht mehr viel. Bis 2005 entstanden hier 1.500 neue Wohnungen und 5.000 Arbeitsplätze. Zwischen der wegweisenden Architektur von Otto Steidle verbergen sich jedoch drei denkmalgeschützte Messehallen, die als Zweigstellen des Deutschen Museums eingerichtet wurden. Im Mai 2003 eröffnete die erste Halle des Verkehrsmuseums, pünktlich zum 100. Geburtstag des Deutschen Museums. Der Rundgang möchte Ihnen das neue Stadtviertel im Münchner Westen vorstellen, aber auch seine Wurzeln im 19. Jahrhundert und das alte Milieu der Arbeiter und Brauer.